
In Deutschland werden jedes Jahr in etwa 200.000 bis 300.000 Personen zum ersten Mal als berufsunfähig eingestuft. Die meisten Personen haben zwar einen Anspruch auf die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, allerdings reicht die dabei ausgezahlte Rente zumeist nicht aus, um die laufenden Kosten eines Haushalts zu decken. Deshalb ist es oftmals sinnvoll, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, um diesem finanziellen Dilemma vorzubeugen.
Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Nach Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist man dazu verpflichtet, jeden Monat einen individuell festgelegten Betrag in die Versicherung einzuzahlen. Dieser Betrag hängt von mehreren Faktoren ab. Der ausgeübte Beruf spielt hierbei die entscheidendste Rolle. So müssen Personen, die körperlich anspruchsvollere Arbeiten verrichten, oftmals das Vielfache von dem einzahlen, was eine Person, die im Büro arbeitet, einzahlt, da mit körperlicher Arbeit oftmals ein hohes Risiko verbunden ist. Andere Faktoren sind zum Beispiel das Ausüben eines riskanten Hobbys oder bestimmte Vorerkrankungen wie Diabetes. Allerdings gibt es bei der Gewichtung einzelner Punkte auch zwischen den unterschiedlichen Versicherungen enorme Schwankungen, weswegen ein Vergleich in den meisten Fällen auf jeden Fall lohnend ist.
Zu einer Auszahlung der Versicherung kommt es dann, wenn die Berufsunfähigkeit nachgewiesen wurde. Das ist der Fall, wenn man den zuvor ausgeübten Beruf über einen längeren Zeitraum nicht mehr in vollem Maße, also zu weniger als 50%, ausüben kann. Der Grund für die Berufsunfähigkeit, ob es nun krankheitsbedingt oder wegen eines Unfalles dazu gekommen ist, spielt bei der Auszahlung in den meisten Fällen keine Rolle. Die Versicherung zahlt entweder bis zur Wiederaufnahme des Berufs oder bis zum Altersrenteneintritt, solange nichts Anderes im Vertrag festgelegt wurde.
Für wen lohnt sich eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Wie eingangs bereits erwähnt, reicht die staatliche Vorsorge in Bezug auf die Erwerbsminderungsrente in den meisten Fällen nicht aus, um die gleichen Lebensstandards wie bei voller Beschäftigung zu erhalten. Daher kann man sagen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung prinzipiell für Jeden sinnvoll ist. Allerdings fehlen vielen Personen oftmals die finanziellen Mittel, um monatlich einen bestimmten Betrag in eine solche Versicherung einzuzahlen. Der finanzielle Aspekt ist auch der Hauptgrund vieler Personen, eine solche Versicherung nicht abzuschließen.
Davon auszugehen, dass das Geld, das man spart, wenn man eine solche Versicherung nicht abschließt, eine BU ersetzt, ist allerdings zumeist sehr riskant. Kommt es zu einer frühzeitigen Berufsunfähigkeit, muss man die Zeit bis zum Eintritt in die Altersrente mit dem Ersparten ausfüllen. Die BU hingegen zahlt auch über die bis zu diesem Zeitpunkt eingezahlte Summe hinaus weiter Geld, wodurch damit auch langfristig finanzielle Sicherheit gewährleistet wird.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung für all diejenigen sinnvoll ist, die auf ein geregeltes Einkommen angewiesen sind und nicht über ein enormes erspartes Kapital verfügen. Falls der Fall der Berufsunfähigkeit tatsächlich eintreten sollte, ist man durchgehend finanziell abgesichert und das geregelte Einkommen bleibt über die staatlich geregelte Erwerbsminderungsrente hinaus bestehen.
Ebenso ist es zu empfehlen, eine solche BU möglichst frühzeitig abzuschließen, da für die Versicherung bei jüngeren Kunden ein geringeres Risiko in Bezug auf die Berufsunfähigkeit vorliegt, sodass die zu zahlenden Beiträge dementsprechend auch oftmals geringer sind.